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Interview: Vanaheim

**englisch below**

Moin! Mein Name ist Mike und ich bin der Bassist von Vanaheim.
Vanaheim ist eine Epic Folk Metal Band aus den Niederlanden, die 2015 gegründet wurde und seitdem ihre bombastische und melodische Musik auf die Bühnen Europas bringt. 2017 kam die erste EP mit dem Namen „The House Spirit“ heraus, welche sich mit der slavischen Mythologie, insbesondere mit der Sage des „Domovoi“ und der Kraft der Natur beschäftigt. Das Debutalbum „Een Verloren Verhaal“ folgte dann in 2022 und schlug ein wie eine Bombe. Es folgten Touren mit Manntra und Ensiferum sowie Konzerte mit Heidevolk, Alestorm und eine randvolle Festivalsaison. 

Auch in 2024 flacht der Hype um das Debutalbum noch nicht ab. Nachdem Vanaheim 2023 voll und ganz auf dem Graspop Metal Meeting überzeugen konnte, folgen dieses Jahr weitere Highlights. Eine erfolgreiche erste Headline Tour durch Deutschland, die Niederlande und Belgien, ein Auftritt auf dem bekanntesten Metal Festival der Welt, namentlich dem Wacken Open Air, sowie der erste Fly-In Gig in Portugal auf dem Milagre Metaleiro Festival.

Nach diesem Erfolg halten Vanaheim natürlich nicht die Füße still und bereiten sich zurzeit darauf vor, ein neues Album zu schreiben. 

Meiner Meinung nach ist die Erfindung des Tonträgers die Wichtigste im Bereich der Musik. Es ist unvorstellbar und niemand könnte sich ausdenken, ob sich überhaupt ein Musikbusiness hätte bilden können, wenn wir keine Möglichkeit hätten, Musik aufzunehmen und auf Tonträgern festzuhalten. Die Lieblingssongs rauf und runter hören, das neue Album einer Lieblingsband den Freunden vorspielen oder sich zurücklehnen, Musik anschalten und einfach nur entspannen. Das alles wäre keine Option ohne Tonträger. Natürlich gibt es noch das wichtige Element der Livemusik, aber wie schrecklich wäre es, wenn man seinen Lieblingssong hören möchte und jedes Mal darauf warten muss, bis der Interpret auf Tour ist und in die Nähe des Wohnortes reist.

Das passt sich gut, denn ich kann von einem Tag erzählen, an dem ich eine der schönsten, aber auch eine der schlechtesten Erfahrungen auf der Bühne machen musste. Wir hatten während Corona sein Unwesen trieb, einen Auftritt auf einem Indoor-Festival in England. Durch viel Vorarbeit und Willenskraft haben wir es geschafft, als einziger internationaler Act auf diesem Festival aufzutreten, obwohl alle anderen gebuchten internationalen Acts ihren Auftritt aufgrund von Corona Maßnahmen abgesagt hatten. 
Gleich als wir ankamen, fragte uns der Veranstalter, ob wir nicht gleich zwei Konzerte an diesem Tag spielen könnten, weil vor ein paar Stunden eine weitere Band abgesagt hatte. Wir ließen uns natürlich auf dieses Abenteuer ein, denn dies war die erste Show bei der wir unser zurzeit neustes Album „“Een Verloren Verhaal“ präsentieren wollten. Die erste Show auf der großen Festivalbühne lief hervorragend und nachdem unser Set beendet war, kündigten wir unsere zweite Show in der darauf folgenden Stunde auf der zweiten kleineren Bühne an. Das Publikum war dermaßen begeistert, dass sie uns sofort in die kleinere Halle der Veranstaltung folgten und bereits während des Soundchecks ordentlich Stimmung machten. 

Die schönste Erfahrung war hierbei zu sehen, wie wir das Publikum mit unserem neuen Album so stark überzeugen konnten, dass sie scheinbar nicht genug bekamen und hungrig nach mehr Vanaheim schrien. Hungrig, genau das ist das Stichwort für die schlimmste Erfahrung. Wir hatten den ganzen Tag nichts gegessen und waren bereits unter Schlafentzug. Ich startete die zweite Show bereits mit dem Gefühl, dass ich mir meine Kräfte gut einteilen muss, damit ich nicht auf der Bühne umkippe. Es war vermutlich die schwerste Show, die ich jemals gespielt habe. Auf der anderen Seite war es gut meine Grenzen kennenzulernen und an diesem Punkt auch zu überwinden. The show must go on! Das Publikum war außer Rand und Band und nach der zweiten Show haben wir endlich die Zeit gefunden uns etwas zum Essen zu besorgen. 

Vor der Show wärmen wir uns immer auf und dehnen uns. Eine Show mit einem relativ kalten Körper zu starten, macht sich am nächsten Tag immer bemerkbar. Deshalb ist es wichtig für uns eine Aufwärmroutine einzuhalten. Gerade das ermöglicht es uns viele Shows hintereinander zu spielen, ohne dabei größere Beschwerden zu bekommen. Ansonsten gehen wir vor jeder Show immer in uns, fokussieren uns auf die Show und lassen alles andere, was gerade so im Kopf umherschwirrt hinter uns. Ein Konzert braucht aus der Sicht eines Musikers die volle Konzentration, denn immerhin reist man teilweise bis zu 10 Stunden am Tag, um das Publikum innerhalb von 45 bis 90 Minuten zu überzeugen und sein absolut Bestes zu geben. 

Mach das worauf du Lust hast und lass dir nicht von anderen vorschreiben, was richtig und was falsch ist. Geh deinen Weg und fokussiere dich auf das Wesentliche, auf das wofür du brennst. 

Ich fange an zu singen und mit mir selbst zu sprechen. 

Ich kann unheimlich schlecht mit Fehlern umgehen. Fehler sind menschlich und können jedem mal passieren. Trotzdem fresse ich diese Fehler oft in mich hinein und sie liegen mir dann Tage oder Wochen auf der Seele. Inzwischen habe ich gelernt etwas besser damit umzugehen, aber so etwas braucht Zeit. Meiner Meinung nach ist es wichtig, das Leben nicht zu ernst zu nehmen, auch ab und zu Fehler hinter sich zu lassen und sich auf das nächste Ziel zu konzentrieren.

Das ist wirklich eine schwierige Frage. Ich lege hier mal den Bezug auf seltsame Orte, an denen wir Konzerte gespielt haben. Vor einigen Jahren haben wir mal unter einer Kirche gespielt! Das war sehr skurril. Sagen wir mal so… die Kirche über uns war geöffnet und wurde gerade renoviert. Die Kirchenorgel ließ sich auch anschalten und sogar spielen! Das war ein einzigartiges Erlebnis!

Unpünktlichkeit und sich nicht an Absprachen zu halten. 

Berührungen jeglicher Art, ohne vorher zu kommunizieren. Manche Fans können sehr einnehmend sein und das ist manchmal eher unangenehm. Ein Handschlag, eine Umarmung, das gemeinsame Foto mit Fan und Musiker. Alles gar kein Problem, aber man sollte seinen Wunsch schon vorher kommunizieren und fragen, ob dies möglich ist. Der Respekt zueinander ist hierbei sehr wichtig, um unschöne Erfahrungen zu vermeiden. Dies gilt natürlich für beide Seiten. 

Absolut Fannah! Wir lieben es, uns nach unserer Show unter das Volk zu mischen, mit den Fans aus dem Publikum zu quatschen und einfach gemeinsam eine tolle Zeit zu haben.

Hi, my name is Mike and I’m the bass player of Vanaheim.
Vanaheim is an epic folk metal band from the Netherlands that was founded in 2015 and has been bringing their bombastic and melodic music to the stages of Europe ever since. In 2017, the first EP called “The House Spirit” was released, which deals with Slavic mythology, especially the legend of “Domovoi” and the power of nature. The debut album “Een Verloren Verhaal” followed in 2022 and hit like a bomb. This was followed by tours with Manntra and Ensiferum as well as concerts with Heidevolk, Alestorm and a packed festival season.

Even in 2024, the hype surrounding the debut album is still going strong. After Vanaheim fully impressed at the Graspop Metal Meeting in 2023, further highlights followed this year. A successful first headline tour through Germany, the Netherlands and Belgium, a performance at the most famous metal festival in the world, namely the Wacken Open Air, as well as the first fly-in gig in Portugal at the Milagre Metaleiro Festival.

After this success, Vanaheim are of course not keeping their feet still and are currently preparing to write a new album.

In my opinion, the invention of the recording medium is the most important in the field of music. It’s unimaginable and no one could even think if a music business could have formed if we didn’t have the ability to record music and capture it on recordings. Listening to your favorite songs up and down, playing the new album of your favorite band to your friends or sitting back, turning on the music and just relaxing. None of this would be an option without recorded music. Of course, there is still the important element of live music, but how awful would it be if you wanted to listen to your favorite song and had to wait every time for the artist to be on tour and travel close to home.

That fits well, because I can tell you about a day when I had one of the best, but also one of the worst experiences on stage. We had a gig at an indoor festival in England during the coronavirus pandemic. Through a lot of preparation and willpower, we managed to be the only international act to perform at this festival, even though all the other international acts booked had canceled their performance due to Corona measures.
As soon as we arrived, the organizer asked us if we could play two concerts that day because another band had canceled a few hours ago. Of course we went along with this adventure, because this was the first show where we wanted to present our latest album “”Een Verloren Verhaal”. The first show on the big festival stage went very well and after our set was finished, we announced our second show in the following hour on the second smaller stage. The audience was so enthusiastic that they immediately followed us into the smaller hall of the event and already got into the right mood during the sound check.

The best experience was to see how we were able to convince the audience with our new album to such an extent that they couldn’t seem to get enough and hungrily screamed for more Vanaheim. Hungry, that’s the key word for the worst experience. We hadn’t eaten all day and were already sleep deprived. I started the second show already feeling like I needed to pace myself so I didn’t keel over on stage. It was probably the hardest show I’ve ever played. On the other hand, it was good to get to know my limits and to overcome them at this point. The show must go on! The audience went wild and after the second show we finally found time to get something to eat.

We always warm up and stretch before the show. Starting a show with a relatively cold body is always noticeable the next day. That’s why it’s important for us to stick to a warm-up routine. This allows us to play many shows in a row without getting any major complaints. Apart from that, we always do some soul-searching before every show, focus on the show and leave everything else that’s buzzing around in our heads behind us. From a musician’s point of view, a concert requires full concentration, because after all, you sometimes travel up to 10 hours a day to convince the audience within 45 to 90 minutes and give your absolute best.

Do what you want to do and don’t let others tell you what’s right and what’s wrong. Go your own way and focus on the essentials, on what you are passionate about.

I start singing and talking to myself.

I’m really bad at dealing with mistakes. Mistakes are human and can happen to anyone. Nevertheless, I often keep these mistakes bottled up and they lie on my mind for days or weeks. I have since learned to deal with them a little better, but it takes time. In my opinion, it’s important not to take life too seriously, to leave mistakes behind from time to time and to focus on the next goal.

That’s a really difficult question. I’ll put the reference here to strange places where we’ve played concerts. A few years ago we played under a church! That was very bizarre. Let’s put it this way… the church above us was open and was being renovated. The church organ could be switched on and even played! That was a unique experience!

Tardiness and not sticking to agreements.

Touching of any kind without communicating beforehand. Some fans can be very engaging and that is sometimes rather unpleasant. A handshake, a hug, a photo with a fan and musician. No problem at all, but you should communicate your wish beforehand and ask if this is possible. Respect for one another is very important here in order to avoid unpleasant experiences. Of course, this applies to both sides.

Absolutely fannish! We love mingling with the crowd after our show, chatting with fans from the audience and just having a great time together.

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